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Tage der Toleranz

Am 14. und 15. März fanden die ersten „Tage der Toleranz“ an unserer Schule statt. Die Stimmung in der Aula war gespannt, während die Schülerinnen und Schüler neugierig und nachdenklich den bewegenden Vorträgen von Doğus Albayrak und Seda Başay-Yıldız lauschten. Als Paten unserer Schule sprachen sie über die Relevanz von Zivilcourage und dem Engagement gegen Rassismus. Ihre persönlichen Erfahrungen bewegten die Schülerinnen und Schüler zutiefst und inspirierten sie zum Nachdenken.

 

Nach den Vorträgen hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, an verschiedenen Veranstaltungen teilzunehmen. Es wurden vielfältige Workshops von Expertinnen und Experten angeboten, die deutschlandweit für die Tage der Toleranz angereist sind. Innerhalb dieser Workshops konnten sie ihre Gedanken und Erfahrungen teilen, während sie über die Erkennungsmerkmale von Radikalisierung, die Bedeutung von Zivilcourage und die Auswirkungen von Alltagsrassismus diskutierten. Sie lernten verschiedene Formen von Diskriminierungen kennen und erkannten die Bedeutung, sich gegen Rassismus und Vorurteile zu wehren.
Ein Workshop, geleitet von einem Influencer, der sich auf Sicherheit in sozialen Medien und das Thema Mobbing spezialisiert hatte, brachte den Schülerinnen und Schüler bei, wie sie sich in der digitalen Welt schützen können. Dies stärkte ihr Selbstbewusstsein und befähigte sie, sich sicherer in sozialen Medien zu bewegen.
Ein Interview mit einer Politikerin über das Thema „Hate Speech“ sensibilisierte die Schülerinnen und Schüler für die Macht der Worte und die Auswirkungen von Hass.

 

Ein weiterer Workshop, der von zwei Mitgliedern des ehrenamtlichen Vereins „ASIYAH“, durchgeführt wurde, beschäftigte sich mit diskriminierungssensibler Sprache. Im Rahmen dieses Workshops lernten die Schülerinnen und Schüler, sprachliche Ausdrücke und Begriffe zu gebrauchen, die keine diskriminierenden oder abwertenden Konnotationen enthalten. Letztendlich reflektierten die Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Sprachgebrauch und kamen zu dem Entschluss, dass diskriminierungssensible Sprache ein respektvolles Miteinander im Sinne einer inklusiven Gesellschaft fördert sowie Vorurteile und Stereotypen abbaut.
Ein weiterer Themenblock, der im Zuge dieses Workshops aufgegriffen wurde, beschäftigte sich mit der Bedeutung des Ehrenamts. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, einen Einblick hinsichtlich der ehramtlichen Arbeit mit Obdachlosen zu erhalten. Hierbei ist den Schülerinnen und Schüler bewusst geworden, dass ehrenamtliche Tätigkeitsfelder zum einen der Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft dienen und zum anderen die Möglichkeit bieten, positive Veränderungen durch sozialen Zusammenhalt zu bewirken.

 

Am Folgetag hielt Armin Kurtović einen Vortrag über den rassistischen Anschlag am 19. Februar 2020 in Hanau. Sein ruhiges und entschlossenes Auftreten ergriff die Aufmerksamkeit aller Schülerinnen und Schüler. Er erzählte von seinem Sohn Hamza Kurtović, der bei dem rassistischen Anschlag sein Leben verlor. Sein persönlicher Vortrag rührte viele Schülerinnen und Schüler zutiefst und verdeutlichte die dringende Notwendigkeit, gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen. Kurtović betonte, dass der Ursprung des Rassismus tief verwurzelt sei. Es liege allerdings in unserer Verantwortung aktiv dagegen anzukämpfen. Daher sei es wichtig, im Klassenzimmer über Rassismus zu sprechen, ein Bewusstsein zu schaffen und die Schülerinnen und Schüler diesbezüglich zu sensibilisieren. Nur auf diesem Wege könne man aktiv gegen Rassismus vorgehen, mit dem Ziel eine gerechtere Welt schaffen.

 

Die Tage der Toleranz haben sich als äußerst ertragreich erwiesen und einen deutlichen Mehrwert für alle Beteiligten geschaffen. Die Schülerinnen und Schüler fühlten sich gestärkt und ermutigt, ihre Stimme zu erheben und sich für eine gerechtere Welt einzusetzen. Durch die vielfältigen Aktivitäten und Diskussionen während dieser Projekttage konnten sie nicht nur ihr Verständnis für unterschiedliche Lebensrealitäten vertiefen, sondern auch ihre Empathie und Toleranz stärken. Die Schülerinnen und Schüler sind motiviert, weiterhin aktiv an der Förderung von Vielfalt und Verständigung in ihrer Schule und darüber hinaus teilzunehmen. Insgesamt war die Erfahrung dieser Projekttage ein voller Erfolg und hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, der die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu verantwortungsbewussten und engagierten Bürgern weiter stärken wird.

 

Jasmin Mir Shahidi, Almedina Varevac, Anna-Katharina Langer, Schabnam Qiam, Rukiye Aymaz & Alexandra Kriese

 

Bilder: Egzona Kryeziu